FRAGILE STATES (OF BEING)

Fahar Al-Salih · 2023 o.T. · Fotografie · Plexiglas · je 28 x 20 cm

TAMMAM AZZAM & FAHAR AL-SALIH

21.01.-4.3.2023

COLLAGE I FOTOGRAFIE I SKULPTUR I MOSAIK

Kuratorin: Anabel Roque Rodríguez

Kooperation mit GALERIE KORNFELD, BERLIN

Die Ausstellung Fragile States (of being) beschäftigt sich mit der Migrationserfahrung und wie der Moment des Fragilen zu einer Art modus operandi wird. Leben unter der Prämisse der ständigen Anpassung bedeutet ein Leben in Fragilität. Personen, die sich neu in Relation setzen müssen, wer-den selbst zu einem Fragment, das sich erneut in ein grosses Gefüge setzen muss. Die Ausstellung möchte zeigen, wie individuell Menschen mit den Konsequenzen von Fragilität umgehen, denn Fragilität ist auch immer eine Erinnerung an das was war, an das was ist und an das was sein könnte.

Die heutigen geopolitischen Konflikte zeigen, wie schnell Krisen sich verlagern und Gesellschaften zerbrechen können. Wenn politische Systeme sich verändern stehen meist Machtverschiebungen im Vordergrund, die erhebliche Konsequenzen auf die Zivilbevölkerung haben. Die Ausstellung zeigt künstlerische Arbeiten des in Belgrad geborenen und in Kuwait aufgewachsenen Künstlers Fahar Al-Salih und des in Deutschland lebenden Syrers Tammam Azzam, die beide in ihren Arbeiten eine visuelle Sprache für ihre Erfahrungen mit fragilen Gesellschaften finden. Dabei sollen die Künstler nicht zu einem Sprachrohr für eine ganze Gruppe werden, sondern durch ihre Arbeiten Anknüp-fungspunkte bilden, um über ihre eigenen Erfahrungen im besten Fall Verbindungen zur Welt aufzu-machen.

Tammam Azzam · Untitled (Triptych) · 2021 · Mischtechnik auf Leinwand · 170 x 420 cm

Fragile states (of being) fokussiert sich auf das Suchen von Überlebensstrategien und dem Sorge tragen nach Lebensperspektiven. Fragilität ist auch stets mit der Suche verbunden, wie Dinge zusammengehalten werden. Was verbindet Gesellschaften? Was hält fragile Gesellschaften zusammen? – Hoffnung, Angst, Beziehungen oder Geschichten? Im Zentrum steht die conditio humana, die Natur des Menschseins und wie Konflikte, Fluchterfahrungen und Fragilität diese prägen. Gezeigt wird eine visuelle Sprache, die den Moment des Fragilen beschreibt: zwischen sich bewegenden politischen Kräften, in Erinnerung an das Zerbrechen von Stabilität und in Sorge für die Kostbarkeit des Lebens. Die beiden Künstler arbeiten klar an der Schnittstelle zum politischen Kommentar und nutzen die Mittel der Kunst: visuelle Techniken, Elastizität von Interpretationen und poetische Momente. Es sind hoch narrative Arbeiten, die sich durch ihre fragmentarische Qualität immer wieder zur Welt positionieren können.



Text: Anabel Roque Rodríguez

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