Ausstellung Yvonne Hohner Ausstellung Yvonne Hohner

JENSEITS VON MÄRCHEN

Zeitgenössische Künstler sind Seismographen unserer Gesellschaft. Ihr Schaffen zeigt wie gesund unsere Demokratie ist, dies gilt besonders für sozialkritisch wirkende Stimmen. Den in Karlsruhe lebenden Künstler Fahar Al-Salih könnte man als eine Art Brückenbauer zwischen den Kulturen bezeichnen

FAHAR AL-SALIH

11. SEPTEMBER - 18. NOVEMBER 2021

Malerei I Mosaike I Fotografie

Eröffnung: Samstag 11.09.2021, 15 Uhr, Einführung Yvonne Hohner

Kuratorin: Anabel Roque Rodríguez

Zeitgenössische Künstler sind Seismographen unserer Gesellschaft. Ihr Schaffen zeigt wie gesund unsere Demokratie ist, dies gilt besonders für sozialkritisch wirkende Stimmen. Den in Karlsruhe lebenden Künstler Fahar Al-Salih könnte man als eine Art Brückenbauer zwischen den Kulturen bezeichnen. 1964 in Belgrad als Sohn eines Irakers und einer Serbin geboren, lernte er das damalige Jugoslawien nicht als Heimat kennen, sondern wuchs in Kuwait auf. Seine Biographie ist von verschiedenen Stationen geprägt. Egal wo er sich aufhielt, es interessieren ihn gesellschaftliche Prozesse, Umbrüche und Zäsuren, die entstehen, wenn Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Was bedeutet Heimat? Wie stellt man einen so aufgeladenen Begriff visuell dar?

Die Ausstellung „Jenseits von Märchen I“ gibt Einblicke in das Werk des Künstlers und zeigt anhand seiner Serien Shelter und seinen Mosaik-Bildern, welche visuellen Antworten er auf grosse Fragen zu Heimat gefunden hat. Im Zuge der Ausstellung wird auch der erste umfangreiche Katalog des Künstlers präsentiert. Im Zentrum steht die Perspektive des Künstlers, Brücken zwischen dem europäischen und dem arabischen Kulturraum zu bauen. Der Katalog gibt Einblicke in Themen zu Heimat, Fernweh, gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen und lässt den Künstler immer wieder zu Wort kommen. Es entsteht eine intelligente Verwebung zwischen globalen Perspektiven und migrantischer individueller Realität.

Der Haupttexte dazu stammt von der Kuratorin Anabel Roque Rodriguez, die in vielen Stunden gemeinsamer Gespräche ein textliches Gebäude um das Leben des Künstlers gebaut hat. Einen weiteren Text trug Dr. Thomas Hirsch sowie der irakischer Dichter und Filmemacher Umar Abdul Nasser bei.

„Ich habe mich selbst gefragt, warum ich immer wieder die Nachrichten aus Kriegsgebieten so stark verfolge, warum ich so viel Zeit auf YouTube verbringe oder warum ich z.B. amerikanische Nachrichten ansehe. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass eines meiner zentralen Themen der Mensch und das Leiden der Menschen sind, und da ich selbst ein solcher biographischer ‚Mischmasch‘ bin, ist für mich die ganze Welt interessant, und jedes unterdrückte Volk ist auch irgendwie mein Volk.“ – Fahar Al-Salih


Die Ausstellung wird gefördert von:

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