Yvonne Hohner Yvonne Hohner

„HANG ON“

SHEILA FURLAN UND SUSANNE THIEMANN

Kuratorin Anabel Roque Rodríguez

Wie schafft man es seinen Weg zu finden, wenn Beharrlichkeit nicht mehr ausreicht? Wie wird Kunst zu einem Manifest der persönlichen Poetik? Die Ausstellung „Hang On“ zeigt Kunst mit Ideen zu Handwerk, poetischer Leichtigkeit und mit viel Haltung. „Hang on“ als kleiner Lichtmoment, nicht aufzuhören, sondern weiter den Weg zu gehen, weil irgendwo am Horizont doch ein Moment auf uns wartet.

23. SEPTEMBER – 04.NOVEMBER 2023

SHEILA FURLAN UND SUSANNE THIEMANN

Kuratorin Anabel Roque Rodríguez

Wie schafft man es seinen Weg zu finden, wenn Beharrlichkeit nicht mehr ausreicht? Wie wird Kunst zu einem Manifest der persönlichen Poetik? Die Ausstellung „Hang On“ zeigt Kunst mit Ideen zu Handwerk, poetischer Leichtigkeit und mit viel Haltung. „Hang on“ als kleiner Lichtmoment, nicht aufzuhören, sondern weiter den Weg zu gehen, weil irgendwo am Horizont doch ein Moment auf uns wartet.

Die beiden Künstlerinnen der Ausstellung, Susanne Thiemann und Sheila Furlan, zeigen in ihren Arbeiten ganz unterschiedlich: Lebensansichten abseits der Beschleunigung und halten eine intelligente Balance zwischen Erkenntnis und dem Wunsch nach Leichtigkeit.

In Susanne Thiemanns Brust schlagen zwei Herzen, Ende der 80er Jahre schloss sie eine Ausbildung als Korbflechterin mit dem Meisterbrief ab und eröffnete ihre eigene Werkstatt in München, in der sie sich schnell einen Namen machte. Neben der Restauration der weltberühmten Thonet-Stühle, entstanden auch Körbe und hier findet sich Wege zur Kunst. Ihre Skulpturen bilden Gefäße ihrer Erfahrungen: das Nachdenken über die zyklische Natur allen Lebens; das Weben von Bahn um bahn gleicht einer Meditation über ihre Erfahrungen zu Ordnung und Chaos sowie Regeln und Freiheit. Die neuesten Werke sind inspiriert von einer längeren Reise der Künstlerin nach Namibia, einem Teil ihrer Familiengeschichte, die von Besuchen zu Korbflechter:innen und Künstler:innen vor Ort bereichert wurde.

Auch im Werk von Sheila Furlan ist die Nähe zum Handwerk schnell zu finden. Die Künstlerin näht Alltagsgegenstände, aber auch menschliche Körper aus einer durchsichtigen Haut aus Organzastoff. Als Vertreterin moderner Textilkunst kreiert sie Objekte, die mit Raum, Zeit und Handlungsebenen spielen. Das besondere Material suggeriert Leichtigkeit, ist jedoch so robust, dass es das räumlich, skulpturale Potenzial ausschöpfen kann. Die Objekte bestechen durch ihren hohen narrativen Gehalt und funktionieren dabei wie Stillleben, die ihren poetischen Wert im Alltäglichen finden. Da gibt es z.B. die Arbeit „Übergepäck“ ein alter Koffer aus leichtem Material, der den Blick ins mit schweren Steinen gefüllte Innenleben erlaubt. Eine Innensicht, in das Päckchen, dass wir vermeintlich alle zu tragen haben? Neben den skulpturalen Arbeiten gibt es auch noch die textuelle Ebene bei der Künstlerin. In der von ihr entwickelten Technik des Fadenzeichnens stickt sie per Hand, Bild- und Textfragmente in den Stoff und erlaubt so dem poetischen Raum noch mehr Präsenz. 

OPENING: 23.09.2023 15 - 20 UHR

Ausstellungsdauer: 23.09.-04.11.2023

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Yvonne Hohner Yvonne Hohner

„SCHÖNER S(CH)EIN“

22. APRIL – 10.JUNI 2023 „SCHÖNER S(CH)EIN“

ANNA HERRGOTT UND KATHARINA ANDRESS

22. APRIL – 10.JUNI 2023 „SCHÖNER S(CH)EIN“
ANNA HERRGOTT UND KATHARINA ANDRESS

Kuratorin Anabel Roque Rodríguez

Die Ausstellung Schöner S(ch)ein – Der verbesserte Mensch? zeigt die künstlerischen Arbeiten von Anna Herrgott und Katharina Andress. Beide Künstlerinnen überzeugen mit einem intelligenten Materialeinsatz, der inhaltlich gesellschaftsrelevante Fragen aufwirft. Wie verändert sich der Mensch durch die Technologisierung? Wie prägen soziale Medien unser Streben nach kontinuierlicher Verbesserung? Wann ist die Grenze des technologisierten Menschen erreicht? Wie viel Platz darf der unperfekte Mensch in einer durchdachten, digitalen Welt der Zukunft beanspruchen? Was heisst Authentizität in einer technoiden Zukunft? Anna Herrgotts künstlerisches Schaffen kreist um den Begriff und die Vorstellungen von Schönheit.Im Zentrum ihres Interesses stehen Ideale, die durch die Mode- und Schönheitsindustrie verbreitet werden. Ein besonderes Augenmerk legt sie hierbei auf das (kritische) Selbstbild und die Eigen und Fremdwahrnehmung dessen. Aus all diesen Einflüssen schafft Herrgott Skulpturen und Installationen mit einer inhaltlich aufgeladenen Ästhetik und Momenten von Humor. In Katharina Andress Holzskulpturen trifft Handwerk auf Menschen der Zukunft. Fragen des Post und Transhumanismus verdichtet sie zu zeitlosen Figuren. Die Künstlerin kreist um Fragen: Wie entwickeln wir uns in Zukunft als Menschen weiter? Welche technischen Implantate und Körpererweiterungen werden wir in Zukunft haben? Welche Schutzkleidung wird unsere Alltagskleidung ersetzen?

Die Ausstellung in der Galerie Yvonne Hohner Contemporary zeigt die Komplexität des Schönheitsbegriffes, den Einfluss der Medien auf unser Verständnis von Körpern und denkt über den Platz des Menschen in der Zukunft nach.

OPENING: 21.04.2023 19:30 UHR

Ausstellungsdauer: 22.04.-10.06.2023

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FRAGILE STATES (OF BEING)

FRAGILE STATES (OF BEING)

TAMMAM AZZAM & FAHAR AL-SALIH

COLLAGE I FOTOGRAFIE I SKULPTUR I MOSAIK

Fahar Al-Salih · 2023 o.T. · Fotografie · Plexiglas · je 28 x 20 cm

TAMMAM AZZAM & FAHAR AL-SALIH

21.01.-4.3.2023

COLLAGE I FOTOGRAFIE I SKULPTUR I MOSAIK

Kuratorin: Anabel Roque Rodríguez

Kooperation mit GALERIE KORNFELD, BERLIN

Die Ausstellung Fragile States (of being) beschäftigt sich mit der Migrationserfahrung und wie der Moment des Fragilen zu einer Art modus operandi wird. Leben unter der Prämisse der ständigen Anpassung bedeutet ein Leben in Fragilität. Personen, die sich neu in Relation setzen müssen, wer-den selbst zu einem Fragment, das sich erneut in ein grosses Gefüge setzen muss. Die Ausstellung möchte zeigen, wie individuell Menschen mit den Konsequenzen von Fragilität umgehen, denn Fragilität ist auch immer eine Erinnerung an das was war, an das was ist und an das was sein könnte.

Die heutigen geopolitischen Konflikte zeigen, wie schnell Krisen sich verlagern und Gesellschaften zerbrechen können. Wenn politische Systeme sich verändern stehen meist Machtverschiebungen im Vordergrund, die erhebliche Konsequenzen auf die Zivilbevölkerung haben. Die Ausstellung zeigt künstlerische Arbeiten des in Belgrad geborenen und in Kuwait aufgewachsenen Künstlers Fahar Al-Salih und des in Deutschland lebenden Syrers Tammam Azzam, die beide in ihren Arbeiten eine visuelle Sprache für ihre Erfahrungen mit fragilen Gesellschaften finden. Dabei sollen die Künstler nicht zu einem Sprachrohr für eine ganze Gruppe werden, sondern durch ihre Arbeiten Anknüp-fungspunkte bilden, um über ihre eigenen Erfahrungen im besten Fall Verbindungen zur Welt aufzu-machen.

Tammam Azzam · Untitled (Triptych) · 2021 · Mischtechnik auf Leinwand · 170 x 420 cm

Fragile states (of being) fokussiert sich auf das Suchen von Überlebensstrategien und dem Sorge tragen nach Lebensperspektiven. Fragilität ist auch stets mit der Suche verbunden, wie Dinge zusammengehalten werden. Was verbindet Gesellschaften? Was hält fragile Gesellschaften zusammen? – Hoffnung, Angst, Beziehungen oder Geschichten? Im Zentrum steht die conditio humana, die Natur des Menschseins und wie Konflikte, Fluchterfahrungen und Fragilität diese prägen. Gezeigt wird eine visuelle Sprache, die den Moment des Fragilen beschreibt: zwischen sich bewegenden politischen Kräften, in Erinnerung an das Zerbrechen von Stabilität und in Sorge für die Kostbarkeit des Lebens. Die beiden Künstler arbeiten klar an der Schnittstelle zum politischen Kommentar und nutzen die Mittel der Kunst: visuelle Techniken, Elastizität von Interpretationen und poetische Momente. Es sind hoch narrative Arbeiten, die sich durch ihre fragmentarische Qualität immer wieder zur Welt positionieren können.



Text: Anabel Roque Rodríguez

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